Keine Sorge, dies wird kein Wink mit dem Zaunpfahl. Ich stellte heute jedoch fest, wie unterschiedlich Martina und ich an das “vegane Experiment” rangehen.
Bei Haselnussmilch-Cappuchino nagte ich an einer Breze und erntete einen empörten Aufschrei, die wäre doch mit Butter. Von dieser Aussage ließ ich mich verschrecken… sie war natürlich ohne Butter und wahrscheinlich sogar vegan. Denn Hefeteige können dies durchaus sein.
Ich überlege, warum es oft schwer fällt, mit den Essensgewohnheiten unserer Mitmenschen klarzukommen. Veganer, Vegetarier und Normalesser bewerfen sich in Internet-Foren mit Vorurteilen und Halbwahrheiten. Wann is(s)t jemand vegan? Gibt es dafür starre Regeln, also 96 % oder 99 %, und wer hat sie aufgestellt? Gibt es Leute die sich vegan ernähren, jedoch nur aus gesundheitlichen Gründen, also ohne Blick auf’s Tierleid? Sind die dann überhaupt als “vegan” anzusehen?
In den letzten Wochen habe ich oft das Wort “Konsequenz” gehört. Es gibt sicher Lebensumstände, die entweder / oder sind. Ein bißchen schwanger geht jedenfalls nicht, soviel ist klar. Bei weniger beunruhigenden Bereichen des Lebens – und dazu gehört meiner Meinung auch die Ernährung, zumindest solange keine anaphylaktischen Schocks zu erwarten sind, kann ich Konsequenz jedoch durchaus persönlich definieren.
Für mich persönlich kann ich dann definieren, dass die Breze vegan ist (auch wenn sich morgen herausstellen sollte, dass 3 % der Zutaten aus tierischer Herkunft stammen).
Solange ich die üblichen Verdächtigen wie Käse, Milchprodukte, Eier, Honigsemmel – vom Rest möchte ich gar nicht erst schreiben – aus dem Speiseplan ausklammere, erfülle ich meine Vorstellung einer veganen Ernährung (wohlgemerkt nicht Lebensweise, ich trage ja meine Lederschuhe).