Nicht erst seit dem Film ‘Plastic Planet’ sind mir Plastikverpackungen ein Dorn im Auge – aber das tatsächliche Ausmaß des gedankenlosen Einsatzes von Kunststoffen wird einem natürlich im Film schon sehr deutlich ins Bewusstsein gerückt. http://www.plastic-planet.de
Ganz besonders spannend ist das Experiment einer österreichischen Familie ein Leben ohne Plastik zu führen. http://www.keinheimfuerplastik.at
Keine unmögliche aber eine absolut herausfordernde Aufgabe.
Seit einem Jahr versuchen wir im Bio G’wölb ganz bewußt den Einsatz von Plastik gegen 0 zu fahren. Jetzt denken Sie sicher: ‘na das sollte in einem Bioladen ja wohl selbstverständlich sein’ – aber nachdem auch wir im Bioladen wirtschaftlich handeln müssen – nicht zu letzt um all die tollen Menschen die für uns und für Sie hinter der Theke, an der Kasse oder in der Küche stehen ordentlich bezahlen zu können- ist dieser Vorsatz gar nicht so einfach in die Tat umzusetzen.
Hier mal eine Übersicht wo wir überall auf alternative Verpackungsmaterialien umstellen mussten (und zum Teil noch müssen):
Plastiktüten im Ost- und Gemüsebereich
Feinkostbecher an der Frischetheke
Käse- und Wurstpapier an der Theke
Coffee und Food to go Verpackungen für unser Bistro
Plastiktüten für die kostenlose Mitgabe an Kunden an der Kasse
Wir setzten nun auf Behälter aus Cellulose und Plastik aus Speisestärke – auch diese Materialien sind ökologisch nicht unumstritten.
Also gehen unsere größten Bemühungen dahin Verpackung zu vermeiden wo es geht.
Wir befüllen mitgebrachte Käsedosen, füllen Oliven in Schraubverschlussgläßer, packen Brote in Tüten die uns die Kunden mitbringen. Im Obst und Gemüsebereich finden Kunden bei uns nur noch Papiertüten und Körbchen die schön voll gepackt werden können. Der Inhalt der Körbchen wird dann – als Dankeschön fürs Mitmachen – an der Kasse in eine Stärketüte (die wirklich 100% ig kompostierbar ist) gepackt. Die Tüte hat dann neben dem ökologisch gutem Gewissen auch noch eine wunderbare Frischhaltefunktion.
Jetzt wo ich das so aufschreibe hört sich das gar nicht schlecht an …. ABER
Mein betriebswirtschafliches Herz blutet beim Gedanken daran, dass unsere tollen Stärketüten mehr als das dreifache der vergleichbaren Plastiktüten kosten – und so manche Menschen wissen das noch nicht einmal zu schätzen – und erwarten, dass die Tüten gratis zur Verfügung stehen sollten. Spannend wird demnächst auch der Einsatz von Feinkostbechern aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch hier ist der Anschaffungspreis ein vielfaches höher als bisher. Eine kostengünstige Alternative: die mitgebrachte Dose, oder das mitgebrachte Glas. Aber hier könnten die Hygienevorschriften uns einen Stich durch die Rechnung machen. Die besagen derzeit für Bayern nur dass mitgebrachte Behälter augenscheinlich sauber sein müssen wenn die Verkäuferin das Gefäß hinter die Theke nehmen will. In anderen Bundesländern ist nicht einmal das mehr erlaubt.
Trotzdem – wir basteln weiter an der Idee ‘kein Plastik im Bioladen’ und freuen uns über alle Hersteller die die gleiche Idee Leben.
Ein kleines Beispiel: Die Firma Lebensbaum verpackt Ihre Teeschachtels bereits seit Ende 2011 in Folie auf Cellulosebasis.
Hier im Blog werden wir sie darüber auf dem Laufenden halten was sich zum Thema Plastik in der Umverpackung tut.